Sonntag, 23. Juli 2017

Zurück in der Zivilisation



Samstag, 22. Juli

Was die Mongolen sich an der Grenze leisten, muss man schon dreist nennen. Die Nacht war wirklich empfindlich kalt, um 8:00 morgens waren es gerade einmal 4 °C. Dieter war bereits um 6:15 aus dem Schlafsack gekrochen um sich mit Morgensport etwas warmzulaufen. Dieter und Thomas fühlten sich wenigstens durch den überwältigenden Sternenhimmel etwas entschädigt.

Um sage und schreibe 9:10 bekamen wir unsere Pässe und konnten endlich zur russischen Grenze fahren. Es begann ein kurzes Wettrennen auf der Wellblechpiste. Gegen 2 einheimische mongolische Waschbrettspezialisten hatten wir keine Chance, aber immerhin gelang es uns die Franzosen zu überholen. Nach ca. 3 Stunden Marathon-Bürokratie hatten wir es endlich geschafft. Allerdings nicht ohne Verluste. Meine schöne russische Doppeladler Silbermünze von 1760, die ich mir irgendwo am Baikal gekauft hatte, schaffte es leider nicht über die Grenze. Ich hatte mir einige Plätze ausgedacht, wo ich meine Silbermünzen verstecken konnte (Ich hatte auch noch ein paar Mongolische bzw. Chinesische Silbermünzen). Da manchmal alles Gepäck geröntgt wird und man selber auch durch einen Scanner muss, hatte ich die Münzen unter der Sitzbank. Leider wurden sie gefunden. Ein Zöllner nahm das ganze Paket zur Prüfung mit und als er sie mir zurückgab fehlte die Zarenmünze. Ich machte natürlich kein „Fass auf“ um unseren Grenzübertritt nicht noch weiter zu verzögern. Immerhin waren wir zu diesem Zeitpunkt bereits sehr lange in der Grenze. Als wir es endlich geschafft hatten waren geschlagene 25 Stunden vergangen.

Müde aber glücklich fuhren wir dann in Richtung Altai Gebirge los. Die Straße war super und das Altai Gebirge wirklich wunderschön. Es kommt einem vor wie die Alpen vor sehr langer Zeit. Es gibt nur sehr vereinzelt kleine Dörfer, keine Skilifte oder sonstige Verbauungen, alles pure Natur. Jemanden der gerne wandert bzw. reitet muss es einfach paradiesisch vorkommen. Manchmal sieht man Leute Zelten oder Angeln und vereinzelt haben wir auch welche beim „Rafting“ gesehen. Für uns Motorradfahrer einfach perfekt. Super Straßen, tolle Kurven und fast kein Verkehr. Trotz unserer Müdigkeit haben wir heute mehr als 350 Km geschafft.



Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen