Freitag, 21.
Juli
Der heutige
Tag war eine einzige Katastrophe. Wir waren zwar von ein paar Deutschen
vorgewarnt worden, dass diese Grenze wirklich furchtbar ist, hatten aber
gehofft es wenigstens an einem Tag zu schaffen. Die Deutschen hatten zwei Tage
gebraucht. Wir fuhren direkt nach dem Frühstück los und da es nur knappe 100 Km
bis zur Grenze waren und es lediglich ca.20 Km Waschbrettpiste hatte, waren wir
so gegen 10 Uhr am verschlossenen Tor. Es waren 24 Fahrzeuge vor uns und es tat
sich erst einmal nichts. Als die Grenzer dann um 12:00 Mittagspause machten
hatten sie immerhin schon 5 Autos abgefertigt Es ist leider wirklich war: Ca. 30
Grenzbeamte schaffen 5 Autos in 3 Stunden, also wie viele Beamte hätte es gebraucht damit
wir durchgekommen wären? Die Gleichung geht leider nicht auf, da die Tschechen
bereits um 3 Uhr Nachts an der Grenze waren. Also wenn wir, wie von Dieter
vorgeschlagen, auf unser Frühstück verzichtet hätten, wären wir auch nicht an
einem Tag durchgekommen.
Wir wussten,
dass die Grenze um 17:00 geschlossen wird und hatten schon nur noch wenig
Hoffnung durchzukommen. Später ging es dann ein bisschen zügiger und wir kamen
mit Hilfe eines netten mongolischen Motorradfahrers, dem wir WD40 gegeben hatte
damit er seine Kette schmieren konnte, doch noch durch das Tor in die
eigentliche Grenzanlage. Dann ging der gewöhnliche Bürokratismus los, bis wir
auf unserem Laufzettel genügend Stempel und Unterschriften hatten. Um 16:30
waren wir dann durch und die mongolische Beamtin sagte uns, „wir
sollen uns beeilen“, da die Russen um 17:00 schließen würden. Zuvor hatte
es geheißen, die Russen würden durcharbeiten. Wir haben uns also beeilt und sind die
5 km Naturstraße
bis an die Russische gefahren bis wir vor dem nächsten geschlossenen Tor
standen. Die Grenze war zu. Wir teilten das Leid mit einigen Franzosen, 2
netten Tschechen, vielen Kasachen und einigen Mongolen. Nach langer Wartezeit
und vielen Diskussionen mussten wir zurück in die Mongolische Grenze. Die
Fahrzeuge mussten in der Grenzanlage bleiben und wir hätten nachdem man uns die
Pässe abgenommen hatte ins nächste Dorf laufen können, um eventuell etwas zu
essen zu bekommen bzw. ein Nachtlager zu finden. Wir entschieden uns zusammen
mit den 4 Franzosen und den beiden Tschechen bei den Fahrzeugen zu bleiben und
in diesen, bzw. neben diesen zu schlafen. Die Franzosen und Tschechen haben
jeweils so eine Art Landrover mit Dachaufbau in dem sie schlafen können.
Bei
uns sieht es leider etwas anders aus. Ich schreibe diese Zeilen etwas zusammengekrümmt
auf unseren Ersatzrädern bzw. dem Gepäck im Bus, während Thomas und Dieter es
sich neben dem Bus auf einer Betonplatte (un-)gemütlich gemacht haben. Hoffentlich
wird es heute Nacht nicht allzu kalt, wir sind nämlich auf eine Höhe von ca. 2400
m.
Bevor wir in
die Schlafsäcke krochen, haben wir uns noch Pellkartoffeln gekocht. Diesen
kleinen Sack Kartoffel hatten wir in weiser Voraussicht kurz vor der Einreise
in die Mongolei gekauft. Dazu gab es noch die letzten Dosen Fisch die Klaus
Schmalzbauer uns überlassen hatte.
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