Dienstag, 18. Juli 2017

"Wer durch die Hölle will, muss verdammt gut fahren".



Montag, 17. Juli

Der Tag heute war wirklich anstrengend. Wir sind mehr oder weniger 200 Km auf Naturstraßen durch die Wüste gefahren. Straße kann man das eigentlich nicht nennen, sondern Spuren durch die Steppe. Es gibt parallel immer einige zur Auswahl, von katastrophal bis schlecht. Eine echte Tortur für Mensch und Maschine. Die Mongolen bauen hier über ca. 400 Km eine Teerstraße nach Altai. Das führt dazu, das die eh schon sehr schlechte Straße immer wieder Umleitungen ins Nirgendwo hat.



Wenn man Glück hat gibt es Schotter bzw. Waschbrettpiste. 

Hier noch die interressante Erklärung zum Thema: Wie entstehen eigentlich die fürchterlichen "Waschbrettpisten":


Leider sind immer wieder Stücke mit weichem Sand dabei. Speziell meine 1150er mit den breiten Pirelli Scorpion Reifen schwimmt dann wie ein Surfbrett in alle Richtungen. Diese Reifen sind zwar besser als die reinen Straßenreifen die ich zuvor moniert hatte, aber für dieses Gelände nur sehr bedingt geeignet. Dieters 1100er mit dem inzwischen montierten „Bulldog-Profil“ tut sich etwas leichter, aber die BMWs sind für diese Bedingungen ein bisschen zu schwer. 


Genau wie die Dieter und Thomas, die ihre ersten Motorraderfahrungen im Bayrischen Wald bzw. in der Wetterau auf Naturstraßen begonnen haben, hat mich die Strecke an den Beginn meiner Motorradleidenschaft erinnert, als ich mit 15 Jahren mit der 250er Triumph meines Vaters im Spessart im Wald und auf der Wiese unterwegs war. Da ging es auch über Stock und Stein und die Erfahrungen von damals helfen uns sicher noch heute, wenn es ums nötige Gefühl und Selbstvertrauen im Gelände geht.

Die Landschaft die wir unterwegs zu sehen bekamen entschädigt einem schon für manche Strapazen. Flache Gegenden wechselten häufig mit hügeliger und sogar bergischen Strecken. Manchmal sieht man einsame Herden von Schafen und Ziegen. Das Highlight heute war einen Kamelherde die einsam und ohne Hirten am Straßenrand lag. Als wir ihr zu nahe kamen standen sie auf und zogen langsam davon. 






Manchmal begegnet man Hirten zu Pferd, die immer gerne Kontakt mit uns aufnahmen. Die Verständigung ist leider sehr schwer möglich, aber die Neugier und die Freundlichkeit der Menschen sind deutlich zu spüren.


Hundemüde kamen wir gegen 18:00 dann in einer kleinen Stadt an. Das Hotel das wir fanden gleicht in seiner Ausstattung dem von vorgestern. Aber die Leute sind super nett und es gibt ausreichend Bier. Zum Abendessen bereitete die Tochter des Hauses uns einige Pozzi zu. Das sind mit Schafshackfleisch gefüllte Teigtaschen. Ähnliche hatten wir schon bei den Burjaten in Russland. Nicht jedermanns Geschmack aber sehr sättigend.


Die Nachtruhe wurde dann durch lautstarkes grauenhaftes Karaoke Gegröle von zwei betrunkenen Mongolischen Hirten gestört. Nach Dieter’s machtvollem einschreiten wurde es ruhig. Sein „Türstockfüllendes“ erscheinen und seine lautstarke Aufforderung reichte aus um die Party zu beenden. Ein Partygast versuchte mit seinem Motorrad zu entkommen, fiel aber betrunkener Weise mit seinem Motorrad einfach um.

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