Donnerstag,
20. Juli
Mit Abfahrt
von Khovd stellt sich leider ein Problem am VW Bus ein. Zuerst stellte Dieter,
der heute den Bus fuhr komische Klappergeräusche fest. Später stellt sich dann
heraus, dass vorne rechts der Stoßdämpfer sein komplettes Öl im Radkasten
verteilt hatte. Uns blieb nichts weiter übrig als die Etappe ohne Dämpfung des
rechten Vorderrades fortzusetzen.
Die vor uns
liegende Strecke von vorhergesagten ca. 150 Km Naturstraße war sehr imposant,
aber auch sehr anstrengend. Im Ganzen zwar nicht ganz so schlimm wie die 280 Km
Naturstraße in den Tagen zuvor, aber schlimm genug.
Auch hier gab es immer
wieder Passagen mit lockerem Sand und Gegenden wo man einfach den Kompass zu
Rate ziehen musste. In einem dieser Sandlöcher erwischte es dieses Mal Thomas
wieder mit der GS. War allerdings nur ein leichtes umkippen, das ohne
irgendwelche Schäden abging. Lediglich das wieder aufrichten im weichen Sand
ist schon ein Kraftakt, der alleine fast nicht zu schaffen ist. Wie die
Kollegen mit vollgepackten Reiseenduros, die noch dazu öfters alleine unterwegs
sind das machen ist mir ein Rätsel.
Irgendwo im
Nirgendwo mit mehreren möglichen Spuren in der Wüste beschreibt die Situationen
wie man sich fühlt vielleicht noch am besten.
Später
mussten wir dann noch 2 hohe Pässe überwinden. Der erste war 2410 Meter hoch,
der zweite sogar 2640 Meter und dies alles auf Naturstraßen. Allerdings ohne Serpentinen sondern mit langsamen kurvigen Anstiegen.
Die tolle
Wüstenlandschaft umrahmt von hohen Bergen, sowie manchmal Kamel oder
Pferdeherden, sogar ein Murmeltier war zu sehen, entschädigte uns für einige
Qualen. Zum Schluss sahen wir noch einen Hirten mit ein paar Yaks.
Dann ein
weiteres Highlight. Ein Mongolenjunge hatte einen Adler auf dem Handschuh. Dies
ist wohl immer noch eine gebräuchliche Jagdmethode in der Mongolei. Ganz stolz
präsentierte er uns das Tier und forderte uns auf den Adler selbst auf die Hand
zu nehmen. Nach einiger Ermutigung unsererseits traute sich dann Thomas, als
alter Jäger den Adler aufzunehmen und war überrascht wie schwer dieser war.
Als wir
endlich, nach allerdings ca. 170 Km wieder eine Teerstraße erreichten war die
Erleichterung riesig. Ein bisschen „Offroad“ macht wirklich Spaß, aber wie
meine Tochter Katja zu sagen pflegt: „Irgendwann hat der Spaß ein Loch“. Das
Loch wurde umso größer als ich feststellen musste das auch an meiner R 1150 R
am hinteren Stoßdämpfer deutlich Ölspuren zu sehen waren.
Als wir dann
in Ölgy, unserem heutigen Etappenziel ankamen, waren wir ziemlich Müde. Nach
einigem Suchen fanden wir dann das „Blue Wolf Ressort“, das uns morgens von
einem Südafrikanischen, Deutschen Reise Duo (auf zwei Yamaha Teneres) empfohlen
worden war. Das Resort ist auch so eine Art von Globetrotter Treff und besteht
neben einem Restaurant im wesentlich aus vielen Jurten. Überraschend war, dass ein
4 rädriges Luxusreisemobil mit einer Miltenberger Autonummer vor der Haustüre
parkte (MIL ist mein Heimatlandkreis). Wie sich später herausstellte kamen die
Reisenden aus Hausen, waren allerdings keine „Eingeborenen Spessarter“.
Die Jurten
sind gemütlich und traditionell eingerichtet. Alles ist sehr sauber und auch
die Sanitäranlagen sind OK.
Das Abendessen mit einigen Tiger Bier war wirklich
gut und so haben wir, da wir morgen versuchen wollen wieder nach Russland
einzudringen, einen wirklich schönen Abschied in der Mongolei verbracht.
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