Donnerstag, 10. August
Heute Morgen
haben wir leider erst einmal einen Rückschlag erlitten. Beim losfahren kamen
wir leider nicht sonderlich weit, dann fing die Kupplung von Dieters 1100er
wieder an zu spinnen. Das kunstvoll hergestellte Ausrücklager gab sehr
merkwürdige Quietschgeräusche von sich und funktionierte Zusehens schlechter.
Also haben wir wieder Alexander angerufen, der auch sofort sein kommen zusagte
und sind zu seiner Werkstatt gefahren. Wir haben sofort mit dem Zerlegen des
Motorrades angefangen und als Alexander ankam hatten wir schon wieder das
Ausrücklager in der Hand.
Es stellte sich heraus, dass das kleine Drucklager in dem Kunststoffkolben doch so stark beschädigt war, so dass sich der Kolben dreht und aufgrund der Reibung bald wieder fest ging.
Es stellte sich heraus, dass das kleine Drucklager in dem Kunststoffkolben doch so stark beschädigt war, so dass sich der Kolben dreht und aufgrund der Reibung bald wieder fest ging.
Nachdem wir die verschiedensten Lösungsansätzen diskutiert hatten wurde klar, wir müssen das komplette Lager neu herstellen. Also wurde eine Zeichnung angefertigt und dann versucht das notwendige Drucklager zu besorgen. Ich fuhr mit Alexander quer durch die Stadt zu einem Laden der alle möglichen KFZ-Ersatzteile vertrieb. Es gab zwar ein paar ähnliche Teile aber alle leider zu groß für unseren neu herzustellenden Kolben. Irgendwann fand der dortige Kollege im Computer dann die Zeichnung von Ural-Teilen die passend gemacht werden könnten, hatte dies Teile aber nicht vorrätig. Wir fuhren dann in ein Wohngebiet indem Alexander kurz in einem Haus verschwand. Kurz darauf kam er wieder und hatte zwei Innenteile von einem Ural Drucklager, aber ohne die beiden Lagerschalen. Zurück in der Werkstatt diskutierten wir dann ein paar weitere Provisorien, mussten die aber verwerfen und uns jetzt wirklich nach einer Drehbank umsehen.
Alexander und
ich machten uns wieder auf den Weg und ganz in der Nähe fragten wir uns an ein
paar Stellen durch bis wir zu Hrn. Michailowitsch einem wirklich super Dreher
kamen.
Alexander
erklärte ihm das Problem und unsere Zeichnung. Er verstand sehr schnell was wir
brauchten und machte sich ans Werk. Ich staunte nur so, wie schnell und präzise
er zuerst den Grundkörper und dann die beiden Lagerschalen aus Silberstahl
herstellte. Die Drehbank war zwar nicht mehr die jüngste, aber wie immer gilt: „Auf
den Mann kommt es an, nicht auf die Maschine“.
Als ich dann bezahlen wollte, war Hr. Michailowitsch absolut nicht bereit etwas anzunehmen. Er sagte mehr oder weniger, dass dies sein Beitrag zur Deutsch Russischen Freundschaft sei.
Zurück in der
Werkstatt bauten Alexander und Thomas das neue Bauteil in kürzester Zeit wieder
ein und die BMW läuft seit dem wieder absolut geräuschlos und perfekt. Dieses
Mal ist die Reparatur absolut kein Kompromiss sondern diese Ganzmetalllösung
hält vermutlich so lange wie die Maschine laufen wird.
Nachdem wir uns
bei Alexander erkenntlich gezeigt hatten, verschwand dieser dann in den Tiefen
seiner Montagegrube und schenkte uns noch einen Wodka aus dem Jahre 1971.
Wir
verabschiedeten uns dann wirklich sehr herzlich von Alexander und seinen
Freunden.
Hoffentlich ergibt sich irgendwann einmal die Chance auf ein Wiedersehen.
Hoffentlich ergibt sich irgendwann einmal die Chance auf ein Wiedersehen.
Jetzt sollte es endlich Richtung Elbrus in den Kaukasus gehen. Leider mussten wir dann am Ortsausgang genau an der Kreuzung wo wir vor 2 Tagen liegengeblieben waren stimmungsmäßig einen herben Rückschlag erleben. Wie 2 Tage zuvor war auf der Kreuzung eine Polizeikontrolle. Dieses Mal wurden Dieter mit dem Bus und Thomas auf der GS heraus gewunken. Sie hatten beim rechtwinkligen abbiegen eine durchgezogene Linie knapp überfahren. Zuerst wurden sage und schreibe 200 $ gefordert, nach einigem hin und her musste Thomas 5000 Rubel bezahlen. Von Dieter wollten sie erst 3000 Rubel, da er aber nur noch 2000 hatte, gaben sie sich schließlich auch damit zufrieden. Wir fühlten uns glaube ich wirklich zu Recht abgezockt und machten uns stinkesauer auf den Weg nach Piatigorsk, was wir auch gegen 20 Uhr erreichten. Leider sollte es am nächsten Tag noch schlimmer kommen.
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