Sonntag, 4. Juni 2017

Die Räder rollen.



Samstag, 03. Juni
Nach einem guten Bayerischen Weißwurstfrühstück begann heute um 9:00 unser Abenteuer.
Dieter und seine Frau Julia waren am Vortag aus Bad Nauheim angereist. Thomas und Charly hatten ihr Gepäck bereits in Bernhardswald vorbeigebracht, so dass der Bus am Freitagabend beladen und fahrbereit war. Freitags Abend gab es noch einen Grillabend bei Klaus uns seiner Frau Gaby als Vorbereitung.
Am Samstagmorgen kamen dann Charly, Thomas und Klaus Schmalzbauer, der den VW-Bus die ersten paar Tage fahren wird in Bernhardswald vorbei. Nach einigen „herzzerreißenden“ Abschiedsszenen ging es dann halbwegs pünktlich los (Thomas hatte zuvor seine „Klapperl“ vergessen, musste noch einmal umkehren und verspätete sich deshalb etwas).

Über die alte B16 und die B85 fuhren wir nach Furth im Wald und dann durch Tschechien in Richtung Riesengebirge und dann ins Erzgebirge. Klaus B. und Thomas kannten da von früher eine gute Unterkunft. Allerdings war diese Mal nicht nur dieses Gasthaus ausgebucht (Pfingsten), sondern auch alle anderen in der Gegend. Zum Glück lernten wir direkt auf dem Pass, an der Grenze zu Polen zwei nette polnische Radfahrer kennen. Diese setzten alle Hebel in Bewegung um uns in ihrem ca. 15 Km entfernten Heimatdorf in Polen unterzubringen. Der eine war Schreiner und brachte uns bei seiner Tante unter. Dieter als Experte, staunte nicht schlecht, was sein polnischer Kollege da in diesem Haus für wirklich sehenswerte Restaurierungsarbeiten durchgeführt hatte.
Obwohl es schon sehr spät war und wir mehr als 500 Km hinter uns hatten, versuchten wir natürlich, müde und ausgehungert, noch etwas Essbares und vor allem auch ein paar Bier aufzutreiben. Unsere polnischen Gastgeber taten ihr bestes, aber das Ganze endete schnell im Chaos. War die Disziplin tagsüber noch sehr gut, so brach abends alles innerhalb von wenigen Minuten komplett zusammen und unser Team war buchstäblich in der ganzen Kleinstadt verstreut. Keiner wusste mehr wo der andere war. Unsere polnischen Freunde hatten wirklich alle Mühe uns wieder zusammenzusammeln. Letztendlich gelang es uns dann an einer nur ca. 50m von unserer Pension entfernten Tankstelle noch etwas Nahrung in fester und flüssiger Form aufzunehmen.
Das gute an der Sache war, das wirklich keiner stritt, sondern alle nur lachten und wir aus der Sache hoffentlich alle gelernt haben wie wichtig es ist, das jeder darauf achtet seinen Hintermann nicht zu verlieren, ganz besonders wenn man müde, hungrig und durstig ist und deshalb an seinem Vordermann „klebt“ um so schnell wie möglich in ein Gasthaus zu kommen.


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