Der Regen wird leider noch nicht einmal wärmer.

Montag, 19. Juni

Heute Morgen goss es wieder wie aus Eimern. Wir fuhren dennoch ca. 150 Km weiter bis Jekaterinburg. Die Fahrt war richtig abenteuerlich, speziell beim Überholen von anderen Fahrzeugen, wenn die neben einem auf größere Wassermassen trafen. Man kam sich manchmal wie auf einem Boot bei Sturm vor. Wir verstehen jetzt auch wo das Wasser herkommt um die teilweise wirklich riesigen Flüsse zu speisen. Zum Glück hörte es dann nachmittags auf zu regnen, so dass wir uns etwas  von der Stadt anschauen konnten.

Früher zu Sowjet Zeiten hieß die Stadt Swerdlowsk und ist mit 1,4 Millionen Einwohnern eine der größten Städte Russlands. Wie die anderen Großstädte ist auch Jekaterinburg heute eine moderne Stadt, die genauso gut irgendwo in Westeuropa liegen könnte. 

Bekannt ist Jekaterinburg natürlich dadurch geworden, dass hier Zar Nikolaus der Zweite während der Oktoberrevolution mit seiner gesamten Familie erschossen wurde. Das Haus in dem dies geschah wurde 1977 abgerissen. An gleicher Stelle wurde später die „Kathedrale auf dem Blut“ errichtet. Inzwischen scheinen die Russen Ihren Zaren wieder sehr zu verehren, zumindest sieht es so aus wenn man diese Gedenkstätte besucht.

Ein Wahrzeichen der Stadt ist der unvollendete Fernsehturm, eines der höchsten unvollendeten Bauwerke der Welt. Erinnert mich komischer weise irgendwie an Berlin.

https://de.wikipedia.org/wiki/Fernsehturm_Jekaterinburg

Während Thomas inzwischen BMW Testfahrer geworden ist und sich immer noch nicht entscheiden kann welches unserer Modelle nun das Beste ist. Stellt sich immer mehr heraus das Dieter darauf erpicht ist die Ehrlichkeit der Russen auf die Probe zu stellen. Aufgrund der Wasserorgie waren seine Barbestände sowohl in Euro Form als auch die in Rubel praktisch frisch gewaschen. Also breitete er sie sorgfältig zum Trocknen im Zimmer aus.

Ich hatte einen Teil meiner Wäsche in den Hotel „Laundry-Service“ gegeben. Als wir abends zurückkamen lag meine frische Wäsche sauber geordnet auf dem Bett. Von dem frisch gewaschenen Geld fehlte absolut nichts. Was sich die Frau vom Zimmerservice wohl gedacht hat als sie mehrere Monatslöhne gut sortiert vorfand, entzieht sich unserer Kenntnis