Sonntag, 25.
Juni
Nach ca. 230
Km durch ständigen Nieselregen kamen wir in Novosibirsk an. Jetzt hatten wir
auch die erste „Panne“. Bei meiner 1150er war die H4 Abblendbirne
durchgebrannt. Ansonsten muss man sagen, laufen die BMWs wie die Uhrwerke.
Willi, hier noch einmal herzlichen Dank für die Vorbereitung der 1100er sowie
der 1150er.
Unterwegs
trafen wir einen Österreicher der mit seiner 990er KTM auf einer Asientour
unterwegs war. Gegen den sind wir richtige „Weicheier“. Allerdings bricht er
seiner Tour nach 13000 Km jetzt ab, nicht weil ihm das Pamirgebirge, die Wüste
Gobi, Afghanistan oder der Donbass zu heiß wären, sondern weil seine KTM ab ca.
40 °C Zündaussetzer bekommt, die ihn teilweise komplett lahmlegen, bzw. seine
Höchstgeschwindigkeit auf ca. 50 Km/h begrenzen. Er hat zwar einen „Workaround“
gefunden indem er die Zündungsbox mit nassen Lappen kühlt, aber er meint dies
wäre keine Dauerlösung. (Hoffentlich ist da kein Infineon Chip drin)
Was
Novosibirsk angeht, so traue ich mich inzwischen kaum noch erneut ein Loblied
zu singen, da ich bedenken kriege, ich wäre hier zu positiv eingestellt. Aber
es entspricht wirklich der Wahrheit. Die Stadt ist super und die Russen
sowieso.
Hier
beginnen scheinbar gerade die großen Ferien. In jeder Stadt in die wir kommen
wird gefeiert. Überall Musik und Tanz. Zum Glück hatte es direkt nach unserer
Ankunft aufgehört zu Regnen und das Wetter drehte auch in Richtung
Feierstimmung.
Abends haben
wir dann noch den Franzosen Yvon aus Südfrankreich kennengelernt. Er fährt
ebenfalls alleine auf seinem URAL-Gespann eine ähnliche Tour wie wir. Wir
verbrachten den Abend gemeinsam bei viel Bier und Benzingesprächen. Als dann
noch zwei Russen aus St. Petersburg dazukamen erinnerte das Ganze zwar
irgendwie an die „Babylonische Sprachverwirrung“, war aber ein super Abend, bei
dem sich alle köstlich amüsierten.
Yvon hat
kleinere Probleme mit seiner URAL. So wie es aussieht kann es passieren, dass
er sich aus Deutschland die Ersatzteile für seine russische Maschine nach
Russland senden lassen muss. Die heimische Motorrad Industrie hat hier mit den
gleichen Problemen zu kämpfen, wie die Deutsche, Ende der 50er Jahre. Keiner
mag mehr motorradfahren. Also ist die Ersatzteilversorgung mit URAL Teilen,
nicht so einfach wie erwartet. Einen Turbolader für einen AMG Mercedes zu
bekommen dürfte einfacher sein, wie den passenden Radialdichtring für ein URAL
Endantrieb vor Ort aufzutreiben.
Erstaunlich die Welt ist manchmal doch sehr klein.
AntwortenLöschenDieter was macht eigentlich dein Hinterteil, hat sich die Investition in die Sitzbank bisher bezahlt gemacht?
Gruß
Thomas
Hallo Thomas,
LöschenDieter meint die Investition sei gut angelegtes Geld gewesen.
Zur Info. von Dieter: Die Russen haben gutes Essen und auch gutes Bier.
Gruß
Klaus und Dieter
Wenn Ihr so weitermacht, dann erreicht Ihr diese Woche noch den See :-) Gute Fahrt weiterhin!! VG Hans Höcherl
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