Freitag, 30. Juni 2017

Alkoholfreies Weißbier in Tomsk



Donnerstag, 29. Juni

Dieter und Thomas schleppten die 1100er BMW heute zu Nicholai in dessen Werksstatt. Eine Werkstatt die aussah wie bei uns vor einigen Jahrzehnten. Aber es kommt ja nicht auf die optische Erscheinung an sondern auf das können des Mechanikers und da haben wir volles Vertrauen zu Nicholai.



Anschließend packten wir unsere Siebensachen und brachen auf in Richtung Tomsk. Diese Stadt liegt am Tom, hat ungefähr eine Million Einwohner und war vor dem Bau der Transsibirischen Eisenbahn wohl eine bedeutende Stadt in dieser Region. Da sie nicht an der Eisenbahnstrecke liegt, hat sie etwas an Bedeutung verloren, soll aber dennoch sehr schön sein. Davon wollen wir uns morgen überzeugen.
Die 230 Km Fahrstrecke waren schon sehr interessant. Die ersten 50, sowie die letzten 160 Km waren absolut gute Straßen die durch eine schöne Landschaft mit kleinen Dörfern führte. Dazwischen lag allerdings eine Strecke von guten 20 Km, die zwar Landschaftlich genauso schön war, aber die man kaum noch Straße nennen kann. Übelste Schotterpiste, mit Schlaglöchern so groß wie Badewannen. LKWs mussten teilweise rechtwinklig abbiegen um riesigen Löchern auszuweichen.




Wir fanden dann ein sehr gutes Hotel direkt am Fluss und gönnten uns im Restaurant nebenan als Belohnung für den Stress, den Frust und die üble Straße, T-Bone Steaks, deutsches Bier und viel Wodka. Interessanter weise merkten unsere beiden Bayern erst nach dem 3. Schneider Weißbier, an der wohl nicht einsetzenden Wirkung, dass sie Alkoholfreies serviert bekamen und stiegen dann ebenfalls auf Münchner Hofbräu um, das bei Dieter und mir längst Wirkung zeigte. Mit Hilfe des Wodkas konnten sie dann aber wieder aufholen.

Donnerstag, 29. Juni 2017

Organisieren und ausruhen




Mittwoch, 28. Juni

Schlussendlich ist das Ersatzteil seid 17:10 mit DHL-Express unterwegs nach Sibirien. War aber offensichtlich doch nicht so einfach wie geplant. Die Firma Schißlbauer hatte zwar das Teil, verschickt aber nichts selber ins Ausland. PIA in Regensburg hätte es erst selber bestellen müssen. Aber was wären wir ohne unsere Frauen. Meine Frau Gaby fuhr also nach Schwandorf, holte das heißbegehrte Ersatzteil ab und brachte es zu DHL damit wir es so schnell wie möglich per Luftfracht bekommen werden. Hier noch einmal unseren herzlichen Dank. Vor allem Dieter bedankt sich noch einmal ausdrücklich.
Wir verbrachten den Tag in Mariinsk. Zum Teil am Computer, später machten wir einen Spaziergang zum Abendessen durch die Stadt. Besonders viel gibt es nicht zu sehen, aber wir hatten dennoch Glück im Unglück, dass uns das Malheur hier passiert ist und nicht irgendwo im Sibirischen Niemandsland.
Mariinsk ist übrigens benannten zu Ehren der Ehren der Zarin Marija Alexandrowna – Ehegattin Alexanders des II. und geborene Marie von Hessen Darmstadt.



Mittwoch, 28. Juni 2017

Wir sitzen fest



Dienstag, 27. Juni

Jetzt hat uns doch der „Pannenteufel" erreicht und wir sitzen in Mariinsk fest. Unser Hotel hatte uns angeboten unsere Motorräder nachts in ihrer Autowaschanlage abzustellen. Weil die Gelegenheit günstig und unsere Motorräder äußerst dreckig waren, ließen wir sie mit dem Dampfstrahler reinigen. Nach der Abfahrt, noch innerhalb der Stadt streikte Dieters 1100er plötzlich. Wir dachten natürlich alle, dass durchs waschen, irgendwo Wasser hinkam wo es besser nicht hinsollte. Also haben wir den Tank abgebaut und alle Steckverbindungen überprüft, nichts half. Nach Telefonaten mit Willi und der BMW – Werkstatt Schisslbauer in Schwandorf überprüften wir erneut die in Frage kommenden stellen und hofften, dass irgendwann das Wasser ja verdampft sein müsse. Alles half nichts die Zündung spielte weiterhin verrückt. Schaltete man die Zündung ein begann der Drehzahlmesser wild zu zucken. Die Zündkerzen feuerten manchmal ohne dass der Motor sich drehte, dafür hatten wir dann bei drehendem Motor manchmal keinen Funken.
Es kamen immer wieder Russen vorbei die uns helfen wollten. Irgendwann erklärte Dieter einem Polizisten dass wir eine Werkstatt suchten. Ein Bahnmitarbeiter der Englisch sprach versuchte ebenfalls eine passende Werkstatt zu finden. Irgendwann hatte sich unser Problem wohl dann zum einzigen Motorrad Spezialisten in Mariinsk rumgesprochen. Er kam auf seiner 1000er Kawasaki vorbeigefahren und stellte sich als Glücksfall heraus. Er überprüfte erst alle Steckverbinder an denen wir auch schon dran waren und war sich dann absolut sicher dass das Problem bei den Hallgebern lag. Wir entfernten den Poly-V-Riemen und die Riemenscheibe und bauten dann die Platte mit den beiden Hallgebern aus. Jetzt kam das wahre Problem zu Tage. In den Hallgebern hatten sich größere Reste eines Poly-V-Riemens eingearbeitet und hatten dann einen der beiden Geber zerstört. Unser russischer Freund Nicholai versuchte zwar noch diesen zu reparieren, aber es war aussichtslos. Wir vereinbarten, dass wir versuchen werden ein Ersatzteil aus Deutschland aufzutreiben und dass er dieses dann einbauen wird.



Leider waren durch die vielen Telefonate unsere Handyguthaben aufgebraucht, so dass wir niemanden mehr in Deutschland telefonisch erreichen konnten. Also blieb nichts anderes übrig als zurück in unser altes Hotel zu fahren und das Ganze per eMail zu erledigen. Leider war es dann auch schon in Deutschland nach 18:00 so dass wir erst am nächsten Tag mit Antwort der Firma Schißlbauer rechnen können. Mit denen hatte Willi Hubmaier noch vor unserer Abreise vereinbart, dass wir uns eventuell wegen Teilen melden und die dann per Express brauchen würden.

Montag, 26. Juni 2017

Es gibt doch Kurven in Sibirien



Montag, 26. Juni



Heute war im wesentliche wieder nur Motorradfahren durch Sibirien auf der Tagesordnung. Wir legten 440 Km zurück. Die Landschaft wechselte etwas. Es wurde hügeliger und bei der Bewaldung kommt jetzt neben der obligatorischen Birke auch etwas Nadelwald vor. Das Beste für uns Motorradfahrer: Es gibt jetzt auch wieder ein paar Kurven. Langsam kommen wir dem Baikalsee näher. Irkutsk ist bereits als eine der nächsten Städte ausgeschildert, obwohl es immer noch mehr als 1800 Km sind. Wir sind jetzt in Mariiansk und haben ein einfaches aber gutes Hotel gefunden. Morgen werden wir versuchen Krasnojarsk zu erreichen.