Freitag, 21. April 2017

Das Team wird größer



Bei meinen  Skatrunden in Regensburg hatte ich Norbert Haueis, einen ehemaligen Infineon Arbeitskollegen mit viel Auslandserfahrung angesprochen, ob er nicht Lust hätte mitzukommen und eventuell den Bus zu fahren. Prinzipiell hatte er Interesse und bat sich Bedenkzeit aus. Er habe aber einen Freund, den so etwas ganz sicher interessieren würde und der schon einmal mit dem Motorrad in Südamerika gewesen sei.
Bei unserer nächsten Skatrunde sagt er leider ab, würde aber gerne seinem Freund Bescheid geben.
Kurz darauf am Karfreitag meldete sich Norberts Freund Charly Kargl aus Pentling bei mir und fragte ob wir noch einen Platz frei hätten.
Wir beschlossen kurzfristig uns bezüglich Kennenlernens zusammenzusetzen. Eine halbe Stunde später stand Charly mit seiner BMW 1200 GS in unserer Einfahrt und 2 Stunden später kam auch Thomas noch dazu. Wir besprachen unsere Pläne und Charly war sofort begeistert. Er bat sich 1-2 Tage Bedenkzeit aus, da er noch einige private Aspekte abzuklären habe. Charly hat eine Firma für Baumpflege, die er gerade an seinen Sohn übergibt und hatte eh geplant in 2-3 Monate die Rente anzutreten.
Wir telefonierten dann noch mit Dieter, der auch froh war, das noch ein weiterer erfahrener Motorradfahrer mitkommen würde.
Am Ostermontag meldete sich Charly wie versprochen und erklärte dass er jetzt fest dabei sein werde.
Einen bodenständigen Mann wie Charly dabeizuhaben, der seit Jahrzehnten Motorrad fährt und über Tourenerfahrung aus den Anden verfügt, ist sicher ein Gewinn für unser Team.

Plan Nr. 2 und dieses Mal wirds wirklich ernst.

Nachdem unsere vage geplante Tour für 2015-2016 irgendwie versandet ist, gibt es jetzt wirklich konkretes zu berichten.
Wir hatten ja bei unserer Ideenfindung darüber nachgedacht nach Novosibirsk zu fliegen und dort Motorräder zu leihen. Es gab damals einen Veranstalter, ich glaube aus Düsseldorf, der so etwas gemeinsam mit Russischen Partnern anbot. Aber da kaum einer mehrere Wochen frei nehmen wollte und auch nicht klar war inwieweit die Firma noch bestand schlief die Idee wieder langsam ein.

Bis zum Sommer 2016.
Ich kam von einem Ausflug nach Hause und fand einen Anruf von Dieter Born auf dem Anrufbeantworter vor, der um Rückruf bat.
Dieter kenne ich seit einigen Jahren aus dem Zündapp KS 601 Club. Für die jüngeren, das sind die berühmten "Grüne Elefanten".

Als ich zurückrief fragte er, ob ich Lust auf eine mehrmonatige Motorrad Tour zum Baikalsee hätte. (Willi Hubmaier, BMW und Zündapp Spezialist hatte mich ihm empfohlen)
Ich war sofort Feuer und Flamme. Da ich seit September die passive Phase meiner Altersteilzeit begonnen hatte, war das Ganze auch Zeitlich durchaus machbar. Dieter sagte dass er in seinem Bekanntenkreis einige interessierte Freunde hätte und meinte ich sollte auch mal ein bisschen herumfragen, was ich auch gerne tat.
Prinzipiell haben doch relativ viele Motorrad Tourenfahrer Interesse so eine Tour in Angriff zu nehmen. Aber wenn sie dann hören "3 Monate" dann wird es schon schwierig. Für die  meisten kommt es ein paar Jahre zu früh, da sie noch voll im Erwerbsleben stehen.
Anders Franz Pretzl aus Teublitz (ebenfalls Zündapp KS 601 Gespann Fahrer). Er war sofort begeistert, kaufte sogleich Russlandkarten und sagte, wenn es seine Gesundheit dann noch zulasse wäre er dabei. Franz ist schon über 70, so dass diese Einschränkung nachvollziehbar ist.

Am 19. Oktober 2016 trafen wir uns dann das erste Mal in Bad Nauheim bei Dieter und seiner Frau Julia um mit der Grobplanung zu beginnen.
Franz und ich waren nach Bad Nauheim gefahren und trafen dort neben Julia und Dieter noch Heinz und Ulrike, ein mit den Born’s befreundetes Ehepaar, die auch bereits mit Dieter einige Touren, unter anderem nach Rumänien gefahren waren.


Es war ein toller Abend. Alle studierten Karten bzw. recherchierten im Internet und die Vorfreude war allgegenwärtig.

Der Output war dann eine grobe Streckenplanung durch Tschechien, Polen, hoch ins Baltikum, dann an Moskau vorbei bis nach Jekaterinburg, dann über Omsk nach Irkutsk und zum Baikalsee. Dann eine Schleife durch die Mongolei und durchs Altai Gebirge zurück nach Russland. Der Rückweg geht dann über Samara, dann die Wolga südwärts bis Wolgograd und von da über die Straße von Kertsch auf die Krim.
Von der Krim aus wollten wir mit einer Fähre nach Rumänien oder Bulgarien fahren und von da aus dann über Ungarn nach Hause. Falls das mit der Fähre nicht klappen sollte, wäre ja noch die Möglichkeit über die Ukraine Richtung Slowakei und Tschechien zu fahren.
Als Reisezeit fasten wir Anfang Juni 2017 bis Anfang September 2017 ins Auge.

06. November 2016
Dieter war in Sachen BMW GS 1100 Vorbereitung  zu Besuch bei Willi Hubmaier in Burglengenfeld. Dies nahmen wir zum Anlass um unsere Planung weiter zu konkretisieren. Franz war selbstverständlich dabei und auch Thomas Süß kam dazu. Er brannte inzwischen auch innerlich für dies Tour, musste allerdings noch das Thema „Sabatical“ klären, bzw. wie er sich sonst von der Arbeit und der Familie so lange freistellen lassen könnte.
Aktuell wären wir also 4 Teilnehmer. Franz würde Dieters VW-Bus mit Anhänger fahren. Dieter seine BMW R 1100 GS, Thomas seine Yamaha 1000 Fazer und ich meine BMW R 1150 R.


16. März 2017 Jetzt wird es immer konkreter:
Julia und Dieter machten ein paar Tage Urlaub in Bayern und so waren sie auch 2 Tage bei uns in Bernhardswald.
Thomas hat inzwischen sein „Sabatical“ genehmigt bekommen und ist nun ganz sicher dabei.
Leider hatte Franz inzwischen eine schwere Operation über sich ergehen lassen müssen, so dass bei ihm das Ganze jetzt doch sehr in der Schwebe steht. Wir hoffen natürlich alle, dass er bis Anfang Juni wieder soweit genesen ist, so dass er seinen großen Traum doch noch verwirklichen kann.
Als Reisebeginn steht nun der 3. Juni fest. Falls Franz nicht dabei sein kann, müssen wir eben jeweils ein Motorrad aufladen und abwechselnd fahren. Vielleicht findet sich ja doch noch jemand den wir begeistern können und der den Busfahrer machen will.
Krim fällt auch aus, da es einfach keine Fähren gibt und die Ukraine uns nicht aus der Krim einreisen lässt, bzw., wir als illegal in die Ukraine eingereiste Personen klassifiziert würden, was sicher kein Spaß ist.

Bleibt also nur der die Passage durch den Nordkaukasus. Das wird landschaftlich vermutlich fantastisch, kommen wir doch dabei am Elbrus dem höchsten Berg Europas mit 5642m vorbei.
Also planen wir jetzt über Rostow am Don durch den Nordkaukasus nach Georgien zu fahren.
Von Batumi (Georgien) geht jeden Montag eine Fähre quer durchs Schwarze Meer nach Bulgarien. Diese Fähre fährt zwar auch von Noworossijsk in Russland, nimmt von dort aber nur Fracht und keine Passagiere mit, da die Russen noch nicht mit dem Passagier-Terminal fertig sind. Alternativ gäbe es auch noch den Landweg durch die Türkei am Schwarzen Meer entlang bis Istanbul.
Wir müssen so zwar durch Nord-Ossetien und Kabardino-Balkarien, was laut unserem Auswärtigen Amt nicht empfehlenswert ist, aber nach Rücksprache mit der Georgischen und der Russischen Botschaft als machbar eingestuft wurde.

Thomas hat sich das Ganze inzwischen gründlich per „Google-Earth“ angeschaut und ist sehr optimistisch.

Den aktuellen Stand unserer Streckenplanung zeigt die Karte, die Thomas in diesem Blog veröffentlicht hat.